Christchurch – wem die Stunde schlägt

… am Morgen ein gediegenes Frühstück und der Tag ist Dein Freund, danach kommt der Antritt zum letzten Gang. Das Bierfest im Ort werde ich nicht mehr erleben. mein letztes Stündchen hat geschlagen und ch bin‘s ja selbst schuld, wenn‘s mich beim Gondeln runter reißt. Was muss ich auch am letzten Tag dieses Risiko eingehen. Hatte ich so gedacht und dann doch Glück gehabt. Die Tour hab’ ich mit dem Rad gemacht, zu Fuß ist das zu weit und auch nicht so interessant, also die Strecke dahin. Für aradler gibt es auch eine kleine kostenlose Karte, wo man sehen kann, welche Stecken für das radelnde Volk am geeignetsten sind.

Dennoch it‘s over, der letzte Tag mittlerweile im Abend. Morgen ist zwar auch noch ein Tag und gewiss hat die Zwischenlandung in Sidney einen besonderen Reiz, aber es ist nun mal vorbei, eines meiner schönsten Abenteuer findet morgen sein Ende. Hätte ich eine Chance zu bleiben, würde ich sie nutzen. Vieles hat mich überzeugt, dass Neuseeland ein Traumland ist, begeistert hat mich die ansässige Gesellschaft, das heißt, die normalerweise hier leben, sie verbreiten eine lebens- wie liebenswerte Kultur. Das Extreme fehlt im Grunde genommen, vieles ist einfach normal, wunderbar normal. Viel Natur, viel  Meer, viel Grün und die Population verteilt sich harmonisch über die beiden Inseln. Selbst Auckland als Millionenstadt strahlt eher Ruhe aus. Nirgendwo habe ich Hektik, Aggression, Stress oder Auseinandersetzungen erlebt. Gewiss gibt es auch hier Kriminalität, Gewalt, Gestrandete wie Gestrauchelte, Unzufriedene und Erfolgssüchtige, doch alles läuft ruhig dahin, manchmal mag das Verhalten einigen Besuchern zu phlegmatisch, zu stoisch sein oder gar autistisch erscheinen. Aber im Bus sitzen alle ruhig da. Was uns irritiert, das ist, dass Kiwis bei sich sind und nicht ständig schauen, was andere machen oder wie sie von denen gesehen werden. Kiwis sind freundlich, nicht übertrieben, aber authentisch. Sie sind keine Rheinländer und nehmen jeden mit nach Hause, aber sie aufmerksam, rücksichtsvoll, höflich und ernsthaft freundlich. Geduld muss man schnell lernen und Misstrauen ablegen. Ich hatte all das schon erwähnt. Jetzt muss ich schauen, ob und wie ich meine Reisetasche  zubekomme. Gute Nacht.



 

Veröffentlicht in ... unterwegs.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert