Dunedin und St Clair

… auf zum Meer, nun schon mit experience für den ÖTV. Morgens ist vor 10:00 auch nix los,
an einsamen Busstops muss man schon mal winken, sonst steht man da. Im Bus USB-Anschluss und im Bus läuft mit gewohnter Lautstärke „Baby come back“ und mit gewohnter Freundlichkeit verabschiedet sich ein Teil der Fahrgemeinschaft.  Die Leute steigen in aller Seelenruhe aus und wenn der Busfahrer einen Halt verpennt, kommt nur ein „He“ und keine empörtes Lamentieren. Aber der Busfahrer ist sowieso cool, der steigt mit mir aus und Hüpft mal schnell in den supermarket, nein, das war nicht die Endstation, das war mittendrin auf der Fahrt. Gestrandete gibt‘s auch und es ist genauso schade wie überall auf der Welt, dass bei so viel Vermögen auf der Welt Leute allein und ihrem Schicksal überlassen werden.



Das Meer und der Strand hüllen sich in Grau und in leichtem Schleier, dafür sind die Wellen etwas höher heute. Das mit den kurzen Hosen steht nicht jedem, egal. Hotel klargemacht, Kaffee, Fotos, Rückfahrt. Beim City-Bumel wird noch mal die Kamera gezückt. Ja, und in den Telefonhäuschen sind Scheiben drin und die sind ganz. Bei manchen Straßen darf die Kupplung nicht schwächeln, sonst geht’s ab. Bei der Hausnummer 203 ist es nicht die Tür, die Aufmerksamkeit auf sich lenken soll, sondern die FlipFlops. Anwälte müssen hier ein gutes Einkommen haben, denn die pflastern hier die Straßen wie bei uns die Nagelstudios. Viktorianischer Stil, es macht den Anschein des Viktorianischen, das prägt die Fassaden, ist aber nicht allein in Dunedin zu finden, das ganze Land strotzt von Zeugnissen kolonialer Architektur. Und ab 16:00 🕓 fast tote Hose, na klar, it‘s tea time. Ich mach‘ dann auch gleich Queenstown klar.



Zu meinen landeskundlichen Erfahrungen gehört, dass fleischfreie Ernährung manchmal nur verführerisch daherkommt, aber im geschmacklichen Abgang hinter den Erwartungen zurückbleibt. Ganz anders die Situation bei den Kiwis, da bin ich geradezu zu einem Konvertit geworden. Die grüne gehört mittlerweile auf den täglichen Speiseplan und an Feiertagen die goldene, die Patek Philippe der Kiwis 🥝. Wenn man‘ garantiert und deutlich süßer mag, muss frau/man die Stückchen der goldenen Kiwi auf dem Gaumen tanzen lassen. Wieder eine Erfahrung reicher bin ich bei Hummus, ob hommos von Obala oder hommus von anderen, egal welche der 100 Geschmacksorten, es schmeckt auch wie Hummus, und ich hätte nicht gedacht, dass das im Burgerland so gut geht. Die Auswahl ist beachtlich. Aber auch beim vegetarischen Fleisch wird ja zugegriffen, ich hab‘s ja als Nachahmer gekauft, weil ich da dachte Tausende Kiwis können nicht irren. Sie haben einen anderen Geschmack als ich. Vielleicht hat das mit dem Hummus was mit den Türkenfeldzügen zu tun, die gingen wohl doch etwas weiter als Wien, denn zumindest, was das Gastronomie-Angebot betrifft, liegt die osmanische Küche nur knapp hinter dem asiatischen Angebot, ungekrönt bleiben die Burger. Aber ihr eigenes Bier haben sie, das mit dem Namen Steinlager geradezu teutonisch anmutet.



 

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