Goodbye Dunedin – hello Christchurch

… heute Nacht, das wieder ein Erlebnis wie in Tongarino, wenn frau/man so unerwartet mit etwas Unbekanntem konfrontiert wird. Während es in Tongarino Feuer war, war es hier das Wasser – die ganze Kraft der Erde ist hier ständig und überall zu spüren, einschließlich dem Beben, das ich in Taupo nur knapp verpasst habe. Es war beeindruckend, spürbar zu erleben, welche Kraft Wasser hat. Die Wellen haben hier mit einer solchen Kraft gegen die Mauer der Promenade geschlagen, dass das Hotel gebebt hat. Ich habe in  der Tat im Halbschlaf gedacht, jetzt ist es soweit. Heute Nacht Nacht haben also die Wände gewackelt und das nicht, weil irgendwer Party gemacht hat. Genauso fühlt sich ein Erdbeben an, das ich im Rheinland vor ein paar Jahrzehnten erleben diurfte. Erst wenn frau/man hier im Meer spürt, welche Kraft die Wellen haben und welchen Sog die Gezeiten entwickeln, und wer miterlebt, wie fast bedrohlich die Wellen an die Uferwände klopfen, um Einlass zu bekommen, dann fährt frau/man mit Respekt vor der Urgewalten nach Hause. Der Umgang mit der Natur und der Respekt davor helfen den Kiwis hier zu überleben. Hier wird Natur allerorts in irgendeiner Form spürbar, das reicht von der weit entfernten Sonne bis bis zum Boden, auf dem man/frau steht. Schwimmen ist hier wie Laufenlernen, Eincremen wie die tägliche Gymnastik.
Der Sonnenaufgang war noch wolkenverhangen, wenn die Wolken Trauer tragen, es müssen ja nicht immer Gondeln sein. Der letzte Tag seaside beginnt mit einem breskfast am sea pool. Veganern und Vegetariern zuliebe habe ich das Foto nach dem breakfast aufgenommen. Durchwachsenes Wetter und frühe Morgenstund‘ machen das ganze zu einem stimmungsvollen Abschied, denn es ist leer und schön ruhig. Meine letzte bee bus tour ins Städtchen. Dort hat mir einen Abschied-Event organisiert: ein Oldtimer-Zeitfahren. Autos-Zurechtmachen, das lieben sie hier. Mittlerweile ist auch die Abfahrtszeit zu meiner nun letzten Intercity-Bustour nähergerückt. Die Serie des Abschiednehmens reißt nicht ab. Doch zunächst Verzögerungen im Ablauf, es stecken noch Fahrgäste am Flughafen fest, ja, es wird auch auf Fahrgäste gewartet.
Im Bus, das ist recht unterschiedlich, manche Fahrer wissen einiges zu erzählen zim Land und dessen Geschichte, die anderen beschränken sich auf die Vorschriften und Drohungen, die gelten, im Hinblick auf die Sauberkeit im Bus. Aber das hat auch seinen Grund darin, dass die Busse und Züge bis auf ganz wenige Ausnahmen immer proppenvoll sind. Wer da lieber selbst fährt, ist in NZL gut aufgehoben, wenn schnell realisiert wird, dass alles falsch herum ist. Der Verkehr kommt ähnlich gelassen und ruhig daher wie die Menschen, ist auch logisch, die steuern ja die Gefährte. Einige Wilde gibt’s hier auch, doch waghalsige Aktionen, Drängeln oder ähnliches bleiben aus. So kann jeder Touri seine Tour genießen, ohne die Stresshormone zu belasten oder auszulasten. Geschwindigkeitsrekorde oder sportliche Tourenplanungen sollten alle zuhause lassen, denn was hier Bundesstraßen sind, wäre in deutschen Landen eher Landstraßen. Aber sie arbeiten am Verkehrsnetz, ohne zu wissen, wie sie den Charme des Landes aufs Spiel setzen.
Mit Oamaru ist der erste große Zwischenstop erreicht, eine alte Bekannte für mich, die Kleinstadt. Heute reicht die Pausenzeit allerdings nicht, um einen Spaziergang zu machen. Nächste Station Timaru, die Fahrt geht jetzt zügig voran, immer am Pazifik entlang. Den vermiss‘ ich jetzt schon, weil so nah werde ich wohl auf dieser Reise nicht mehr da rankommen. Und schon ist er nicht mehr zu sehen, dafür naht Christchurch. Alle Achtung, von einer Stunde Verspätung bei der Abfahrt (fast wie mit einem deutschen Intercity – nomen est omen) sind es nun noch 25 Min. Verspätung. Back in town. Das Radioprogramm ist allerdings nur ein Scherz, ich kann es schon noch abwarten und muss mich noch nicht einstimmen.


 

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