Wellington and Te Aro

… gestärkt in den Tag, auf zur Stadterkundung. Das Mini-San Francisco (wegen seines Aufs und Abs) zeigt sich frühsommerlich warm und weniger trüb. Erst ein wenig Promenade, dann Kultur (kostenfrei), aber keiner soll sagen, was nix kostet, ist auch nix, und wer sagt, dass Museum-Cafés ungemütlich sein müssen. Das „kostenfreie“ Nationalmuseum macht dem Niveau Neuseelands jedenfalls alle Ehre. aUnd wer sagt, dass Weihnachtsmänner Mäntel tragen müssen. Aber ich bin froh, dass ich allein unterwegs bin, dadurch  bleibt mir das mit dem Gruppenrad erspart. Heute ist Markttag, ist ja Sonntag, also anstehen für Obst und Gemüse, das macht man hier wie im Supermarkt, immer dem Gang lang. Den zweiten Advent draußen auf der Wiese zu verbringen, ist auch mal was anderes. Habe heute gelernt, dass Manuka-Honig wertvoll, d.h. teuer ist
Ansonsten, Wellington ist seht europäisch, die Leute extrovertierter als sonst im Lande, hier zählt das Modische deutlich mehr, Gestrandete, großstädtisch verschmutzt, aufm Markt muss frau/man bei den Preisen aufpassen, dafür gibt’s aber Massen an Cafés und Kneipen. Kurze Hosen, weiße Beine, für mich kein Problem, aber wie kriegen die das hin? Aber die kriegen das mit der Sicherheit ja auch hin, wobei das Ansichtssache ist.


I’m going Wellington

… ich weiß, die English-Versuche müssen nicht sein. Ein letzter flat white vor Ort, ein Blick auf den Ironman, der ohne mich sein Ende finden muss, und warten. Es war aufregend. Zunächst warten, auf den Shuttle, klar, es ist Ironman-Tag in Taupō, da rechnet msn doch nicht mit einer veränderten Verkehrsführung, zumindest meine Shuttle-Pilotin nicht. Meine beiden Mitreisenden von der Hinfahrt waren wieder mit von Partie. Die Abfahrtszeit war schon knapp bemessen, das wurde durch die Verspätung noch knapper und da die Anführerin des Himmelfahrtskommandos noch Probleme mit der Startstufe hatte, sie fand nämlich nicht den Weg heraus aus dem Labyrinth der Absperrungen, und so maximierte sich die Anspannung an Bord, Mit meiner neu gewonnenen neuseeländischen Gelassenheit habe ich mich halt mit möglichen Krisenszenarien beschäftigt, mehr aus Zeitvertreib. Am Ende war selbstverständlichalles gut, Viertelstunde zu spät an der railway station und National Explorer (train) Dreiviertelstunde zu spät, wie immer. Die Fahrt war kurzweilig, da ich gegen meine Natur Kontakt aufgenommen habe, einmal mit meinen beiden Mitreisenden, ein andermal mit meiner britischen Sitznachbarin, die zwar etwas negativ eingestellt war mit ihren 80 Jahren. Es wäre ihr letztes Mal, ab jetzt müsste ihr Sohn die Strapazen auf sich nehmen, ich glaube, die Schwiegertochter war nicht gemeint. Eine Station vor Wellington habe ich dann den Rest der in Neuseeland ansässigen Familie am Bahnsteig gesehen, die sahen nich so defätistisch aus, obschon sie wussten, wer da gerade ankommt. Also, zusammenpacken, aussteigen, Taxi suchen, Hotel, einchecken, gediegen zu Abend essen (fish of the day), welcome in Wellington.


Taupo – der See

… ja, ich sehe selbst, dass man nichts sieht, Taupo überrascht mich und das Heer der Triathleten mit bescheidener Großwetterlage und mit warmem Frühjahrsregen. Dafür kann man sich aber in den Geschäften umschauen und Unnötiges für daheim kaufen.
Übrigens, das ist keine Schwimminsel, das ist sozusagen ein green, auch wenn‘s blau ist. Wenn Du vom Ufer aus einen Golfball dort im hole versenkst, winken 10.000 NZ$. Nein, ich habe mir nicht gemerkt, was der Abschlag kostet. Es reizt in jedem Fall, denn trotz Regen versuchte sich glücklos ein Kiwi daran, zum schnellen Dollar zu kommen.
Die Triathleten waren auch trotz des Wetters on the way, was ja nicht verwundert, die werden ja sowieso nass. Und die Schulkinder hat‘s auch nicht gestört, dass ihre Uniformen nass werden. Es sieht schon lustig aus, wenn in der Schule alle das gleiche tragen, ist ja auch nicht die schlechteste Idee, was heißt, dass es keinen Klamottenstress gibt, was sich positiv auf das dressing als Erwachsene auswirkt, weil damit nicht über Gebühr Beachtung entgegen gebracht wird.
In den Baumarkt bin ich vorsichtshalber nicht reingegangen, weil ich wusste, dass ich all das nicht in mein luggage hineinbekomme.


Taupo mit Strich überm „o“

Daunenjacke, klar bei 9-10 Grad, aber die mit FlipFlops kombiniert, das ist immer noch sehr ungewöhnlich für mich, cool. Heute ist Reisetag und ich sitze so an der Station National Park, draußen bei 12 Grad im leichten Jäckchen und freue mich, dass das Café am Bahnhof open ist. Noch ein wenig in der Sonne sitzen und dann ein Käffchen, schwups, wird das Schild gedreht und der Maitre de Cuisine zieht mit seiner Offroad-Karre von dannen, logisch, ist ja auch 10:48 Uhr, hätte ich ja mit rechnen müssen. Kaffeetrinken wird auch überbewertet, aber jetzt zieht bei mir die Angst auf, was denn ist, wenn jetzt überfallartig ein Schneesturm über diesen Flecken Erde hereinbricht. Ich sollte vorsichtshalber schon mal beginnen, die letzten Worte ins digitale Universum zu schicken. Die wollen ja wohlgewählt sein.
Nach einem Ritt durch die Prärie mit einer Neuseeland-Amazone bin ich nun in Taupō angekommen, und wieder wia dohoam, like Lake Constance. Es ist nicht ganz so touristisch, Neuseeland hat seinen gut 5 Mio. Einwohnern genug anderes und insbesondere Küstenstrände zu bieten. Aber es gibt ja die Deutschen, davon saßen zwei vor mir beim 3-Personen-Shuttle nach Taupō. Deshalb mag ich die typischen Touristen-Attraktionen nicht, möchte lieber immer wieder vor Ohren geführt bekommen, wie schlecht mein English ist.
Taupo selbst fehlt der Charme des Historischen, es sind halt alles kleine Retorten-Örtchen, denen das Historische und manchmal die Mischwälder fehlen. Dennoch zieht es nicht die Ärmsten an den See, genauso wie beim Bodensee. Manch aufwendige architektonische Schönheit lässt eine, einen aufblicken. Ähnlichkeit mit dem Bodensee besteht bei den Ausmaßen, 536 km zum Quadrat, der See in Taupo 616, dafür musste ich aber erst das internet bemühen, so gut war ich nun nicht vorbereitet.
Gut, dass ich Laufschuhe und Badehose im Gepäck habe, Fahrrad wird wohl noch irgendwo rumstehen, Hier ist ganz groß Ironman-Wochenende, wie für mich gemacht, Aber aus Höflichkeit werde ich wohl die Neuseeländer und die Neuseeländerinnen den Titel unter sich ausmachen lassen.
Well, die Bilder vom See kommen doch noch.


Hefte raus, Landeskunde

Heute nur mal was Landeskundliches rund ums Essen. Als originäre Engländer lieben die Neuseeländer und wahrscheinlich such die Neuseeländerinnen das ordinäre breakfast mit baked beans. Es gibt bestimmt Schlimmeres, aber genau so gewiss Wohlschmeckenderes. Dass sie sowohl beim Frühstück als auch beim lunch oder dinner die Möglichkeiten des Lautsprecherreglers testen, fand bereits Erwähnung. Was Ihnen beim Essen fehlt ist meist die Gelassenheit, die sie so auszeichnet. Aber vielleicht habe ich ja auch nur die schnellen Neuseeländer und Neuseeländerinnen kennengelernt. Dass das Gemütliche, die Langsamkeit gerade beim Essen fehlt, erstaunt, während sie bei der Afterwork-Party nicht auf Kürze setzen. Außerdem ist mir aufgefallen, dass sie das Angebot, kostenfrei Leitungswasser zu trinken, rege nutzen. Das erstaunt so mehr, da das Leitungswasser eine gewisse Ähnlichkeit mit dem hat, das in Südeuropa chlorgeschwängert durch die Leitungen rauscht. Und bei der Freizügigkeit und bei den Massen, wie es kostenfrei im Gastgewerbe feilgeboten wird, mag ich nicht glauben, dass das käuflich zu erwerbendes stilles Wasser ist, dass zumindest zu einem gewissen Teil Qualitätsprüfungen durchlaufen hat. Aber immerhin, die normale Sterblichkeit scheint hier nicht höher zu sein als in Deutschland. Beim Vorherrschen von Burger, Steaks und Ribs mag es nicht verwundern, dass mancher Restaurantbesuch dazu führt, die getragene Kleidung in die Wäsche geben zu müssen oder zumindest besser 24 Stunden draußen hängen zu lassen. Aber sie haben Freude am Essen, obschon das Preisniveau spürbar höher liegt als in Deutschland, wobei, wie bereits erwähnt, die Getränke ordentlich zu Buche schlagen. Aber, man lebt ja nur einmal, aller Voraussicht nach.


Nationalpark

… angekommen im Erdbebengebiet, schau mer mal, wie‘s das Schicksal so mit mir meint, und das erste, was ich höre: deutsche Töne, dann seh‘ ich sie auch noch, wie sie die Badefässer besetzen. Damit nicht genug, die Bedienung im Restaurant auch deutsche Mädels, der Rest: Chinesen, jedenfalls Asiaten. Der Ort Tongariro, ein Flecken, um sich zu erden. Eine Kneipe, ein Café (geschlossen) und eine Tanke, die gleichzeitig Supermarkt ist (ohne Bier). So bin ich hin- und hergerissen wegen morgen, Skifahren oder Tanz auf dem Vulkan. Für Kinder könnte das hier die Hölle sein, weil es nix gibt, ähm, doch, einen Minigolfplatz.  Wenigstens weihnachtlicher Glanz, auch wenn man die Lämpchen-Lichtorgel auf dem Bild nicht einfangen kann. Zu essen gab es vegetarisches Curry, was da fehlte, war das Fleisch. Aber immerhin habe ich einen Kiwi gesehen, gut, gut, auch der lässt es an Natürlichkeit vermissen. Der Tag bricht an, zu sehen: nichts. Draußen macht sich eine turi-feindliche Großwetterlage breit. In kurzen Hosen und mit kurzärmligen Hemd droht das Erfrieren, denn es hat abgekühlt. Damit hat sich die Frage, warum ich eine Jacke mitnehmen soll, beantwortet. Schlimm ist dagegen, dass die Bar noch nicht auf hat. Doch es wird sich was finden, zumal ich den Herren preisen sollte, denn in der Nacht um 01:30 🕜 gab‘s einen Sirenenalarm, die diffuse Nummer mit kurzem wechselnden Sirenenton, dass man nur weiß: Alarm. in der Ferne gut sichtbar ein Feuer, daneben der Vulkan, da fängt man an, nachzudenken, so lange und so angestrengt, dass man vor Erschöpfung wieder einschläft. Gut, der liebe Gott hat heute  Morgen das Licht wieder angeknipst, daher nimmt das Leben wieder seinen Lauf. Und wie laut das Leben ist, das erfahre ich in jedem Café und Restaurant, die sind alle auf Schwerhörigkeit eingestellt oder Neuseeländer sowie Neuseeländerinnen sind von Geburt aus schwerhörig. Vielleicht ist es auch nur ein Service, dass man sich nicht unterhalten muss.

Ein kleiner Sprung zum Abendessen: Ich erinnere mich daran und staunte, als 30% in der Straßenbahn bei der Fahrt aufs Handy starrten. Das machte nicht nur die Handynutzer sprachlos, sondern mich auch. Sitze nun im Hotelrestaurant und nicht nur ich, sondern die 5 anderen Gäste tun‘s ausnahmslos auch. Der Ceasar-Salat heute war der digitalen Aufberetung nicht wert. Und das auch noch, die Deutschen werden durch Holländer bereichert. Aber das Gejammere soll ja nicht den Tag überschatten. Der war schattig genug. Dennoch, die von der Wetter-App avisierten 10 Grad waren gefühlte 15, zumindest bin ich ohne Jacke und ohne zu frieren losgezogen. Public Bathing ist dann allerdings nur etwas für Hartgesottenen, die offenliegenden Badebottiche nutzen. Da die Anlage etwas von einem römischen Circus hat mit Wandelgang um die Bottiche, fehlt es nicht an Öffentlichkeit.



Hamilton und Otorohanga

… auf dem Weg nach Tongariro im Auenland gewesen. Nix Bilbo Beutlin, Frodo oder iGandalf zu sehen, aber sanft hügelig die Landschaft. Stop in Otorohanga, ja, Küste weg, Netz weg, da fotografier ich doch gleich mal was im Kiwi-Train rum. Die Fenster selbstredend was fürs sightseeing, der Kaffee noch handgemacht und der Kenner wird direkt die O,7er Schampus ausgemacht haben, für die anderen ist das dann ein Wimmelbild.

Kurz vor dem Nationalpark, OMG, oh my god, ein zweites Hiiiiiilfe, Schnee, den will ich doch gar nicht.


 


Bye, bye Auckland

… nach Frühstück im Bett auf zum Fernbahnhof, überschaubar der Zentralbahnhof für die Fernzüge. Der Kegelclub ist auch schon unterwegs. Hoffentlich ist die Start- und Landebahn lang genug, jedenfalls ein feeling wie im Flugzeug mit den entsprechenden Hinweisen bei einem Absturz. Sieht das alles eher leer aus, kann ich nur sagen, draußen stehen noch Massen. Das Publikum umfasst die volle Spannweite des Lebens, von Jung bis Alt. Der Vollständigkeit halber muss erwähnt werden, dass es auch noch ein schönes historisches Bahngebäude gibt (Kopfbahnhof). Neben mir Pavle Mihaylovic, sicherlich kein Maori, auch wenn er genauso viele Tattoos hat. Ticketkontrolle dann genau wie dohoam. Nach wenigen Minuten Fahrt Urwälder an der Strecke, aber auch die gewohnten Container-Terminals. Die Vororte selbst, wie fast überall, mit wenig Verzückungspotenzial. Graffiti gibt’s hier auch und die Stacheldrahtzäune um die Gebäude, die nicht besprüht werden sollen, sind beeindruckend. Doch wieder wie dohoam. Noch eins, die Fenster im Zug blitzblank, absolut tourifreundlich. Die Fahrt selbst, bin kurz davor im Zug ein  Wettbüro aufzumachen, der kann nicht pünktlich ankommen, der hält häufiger als eine Straßenbahn.

Stop in Hamilton, nix zu sehen von Bilbo Beutlin, kein Frodo, kein Samweis, kein Peregrin Tuk, keine Hobbits und kein Gandalf, aber dafür stürmt ne Menge ander Volk den train, gut das es weitergeht.

Heeeeeeelp, keine Steckdosen, wie soll ich in 3 Wochen die 6-Stunden-Fahrt von Picton nach Christchurch überleben. Oh, USBs, ich habe sie entdeckt.



City-Life am Sonntag und zum letzten Mal für lange Zeit Großstadtluft schnuppern

… da hat sich gerade jemand beschwert und ich fing an, an der gerühmten Gelassenheit zu zweifeln, doch dann hat er telefoniert, ein Italiener, ich hätt‘s mir denken könne, dass das kein Kiwi sein kann, lange Hose und langärmeliges Shirt, das konnte kein Kiwi sein Also, in Ruhe weiterfrühstücken, nach Bagle mit Lachs und Retortenkäse nun caramel slice. Mit der notwenigen Verdauungszeit gab‘s dann noch Hausmannskost am frühen Abend – cor 18:00 Uhr, ich will ja beim Rückflug nicht Aufschlag bezahlen wegen Übergewicht. Was mag‘s wohl sein?

… zum letzten Mal für längere Zeit Großstadtluft schnuppern. Ach ja, des Rätsels Lösung, es war ganz schnöder, unspektakulärer Gulasch. An alle Trinker, außer Haus über die Stränge schlagen, das kostet, aber zum Trost, auch das alkoholfreie Bier hat seinen Preis, dass ich mich gar nicht traue, das in Wort und Zahl zu fassen. Heute war dann Bilderbuchwetter und deswegen gibt es dasselbe zu Auckland noch einmal, nur mit Sonne und blauem Himmel. Noch eine Ergänzung, wenn ich den Mangel an Status bei den Kiwis gelobt habe, muss ich erneut betonen, dass es Ausnahmen gibt (siehe angefügtes Bildmaterial). Zwei Dinge bedürfen noch der Erwähnung, weil sie ein Weltbild prägen: Peter Alexander lebt, hier lebt er zumindest weiter, und Old Germany is overall in the world. Deutsche Wertarbeit hat die Welt erobert und erobert immer weiter. Die Statue erinnert im Übrigen daran, dass die Neuseeländer Germany ganz gut kennen, denn an den Beaches der Normandie ist der eine oder andere Neuseeländer zurückgeblieben. Noch ein Nachtrag zum Hafen, der sah vor eineinhalb Wochen beschaulich und provinziell aus, auch hier wurde ich heute mal wieder eines besseren belehrt.



… Stopover in Auckland

… über Auckland In Richtung Süden mit einem Stop im Nationalpark, aber erst übermorgen. Also eins nach dem anderen. Noch einmal quirlige Metropole, heute bei Sonnenschein uns heute war das zweite Nationalgericht dran, nach Fish and Chips nun Burger and Chips – mit Chips aus hier heimischer Kuruma (Süßksrtoffel). Es war keine Qual, muss aber auch nicht noch einmal sein. Zur uni hat‘s mich gezogen, aber dann war erst einmal Weihnachtsstimmung dran und die Vorbereitung auf den 2. Advent, Tisch ist gedeckt und der Adventskranz wartet auf mich.