Picton – I’m singing in the Rain


… zunächst etwas Geografisches, das auf der Landkarte ist der Antipoden-Punkt von Frechen, da bin ich da n ja fast auf den Antipodenpunkt genau am anderen Ende der Erde gelandet (1.440 Oberflächen-km von Picton – für die Erbsen- und Kilometerzähler, bei einem durchschnittlichen Durchmesser von 12.374 km). Ansonsten, it‘ rainy and stormy, aber am Morgen konnte der Kater vor die Tür, da war’s trocken und ein paar Fotos konnten als Beute mitgenommen werden.
Ja, ich weiß, vieles wiederholt sich, ja, jeden Tag geht auch die Sonne auf, obschon man sie nicht immer sieht, wie ich heute morgen. Und auch die von Interisländer waren wie immer fleißig, raus ausm Fährhafen, rein in den Fährhafen, ohne Schnörkel, zackzack. Strandgut auch nicht anders als bei uns, oder doch, bei uns gibt ja kein Pazifikwasser. Und auch anders, ist ja kurz vor Sommeranfang, da blüht das Leben ja. Die Bienen sind genauso fleißig wie die Fährschiffarbeiter, die Wasserpost ist es übrigens such, ist ja keine Flaschenpost hier.


Die Fotos lassen vielleicht etwas an Schärfe vermissen, aber ich habe kein Reinigungsgerät fürs Objektiv zur Hand, dass unter Nieselregen und Meeresgischt etwas gelitten hat. Nein, das macht man nicht mit dem Brillenputztuch. Leider kein Lichtbildgerät zur Hand, Müllentsorgung ist hier noch echte Handarbeit, nicht nur, dass die Plastikwannen unhandlich wirken, beim Abtransport von rubbish, waste, trash and litter, steigt jemand aus einer Luke, hebt die Wanne rein und entleert sie, während drinnen ein weiterer Saubermann (hier nicht Sauberfrau, da offensichtlich Männersache) irgendwas sortiert. Dem bin ich aber nicht nachgegangen, wie die Prozessabläufe im Müllwagen gestaltet sind. Also, Standard, was die Motive betrifft. Der Alte im Wasser, so ein Mitte Sechziger war im Übrigen nicht tot, der scheint das tägliche Bad immer so zu genießen. Die Badeinsel war auch nicht leer, allerdings fehlten die humanoiden Vertreter der Schwimmstaffel.


Für die Zerstreuung bei Regenwetter haben Neuseeländerinnen wie Neuseeländer eine reiche Auswahl an gegärten Traubensäften, doch auch der 0,0-Freund der nicht-vergorenen Renenprodukte kommt nicht zu kurz, all save, save it. Gut so, denn draußen will der Regen nicht aufhören, da können selbst die Profis von der Entwässerung nicht helfen. Da helfen nur ein spannende Frauenzeitschriften.


 


Spektakuläre Sounds



… Zeit für eine Bootstour, als Tourist muss ich ja was von den Sounds nicht gehört, aber gesehen haben (nicht zu verwechseln mit den Sounds of Silence von Simon & Garfunkel). Nach Piratenmanier also ein Schiff gekapert und mit meinem Piratendolch in See gestochen. Jetzt kann ich voller Inbrunst singen, dass eine Seefahrt lustig und schön ist. Mal sehen, ob mir bei den Sounds Hören und Sagen vergeht. Kaiserwetter war im preis inbegriffen. Zunächst eine Stärkung im Stammcafé, allein schon wegen der Musik, Doobey Brothers, Rolling Stones, Draußen reger Tourismus, an der Pier zieht die Karawane weiter, vielleicht überlebt sie auch die Kajak-Tour und kehrt vollständig zurück.


 
Man merkt irgendwie, dass nun Ferien sind, a lot of families und es ist sogar mehr los als am Samstag und Sonntag, wo die Kreuzfahrer den Hafen geentert haben. Die Pier ähnelt mehr einem Parkplatz, da wohl ganz viele auf den Inseln der Sounds nächtigen.
 
Heute ist es dann soweit, Fauna und Flora, die so bei uns nicht natürlich verbreitet ist. Es wird ein richtiger Touri-Day und ich Auge in Auge mit den Delfinen. Dachte ich, aber nur die Wettergötter haben es mit mir gut gemeint. Umgeben bin ich von hysterisch freudigen Touri-Kollegen, ja, das hat schon was von Hysterie, wenn bei jeder Schaumkrone an Delfinflossen geglaubt wird. Ein paar Vögel, so was wie Pinguine und so was wie ein kleiner Seelöwe, das war‘s. Damit die Enttäuschung sich nicht festsetzt, wird dem Touri-Volk Wein angeboten, zum Runterspülen versteht sich. Immerhin weiß ich jetzt, wie die Manuka-Pflanze aussieht (ich erinnere an den Honigkauf in Wellington, das sauteure Zeug das es nur hier in Neuseeland gibt – und wahrscheinlich in China, die machen ja alles nach).


Da sag mal einer oder eine, das wäre nicht erfolgreich gewesen, hab’ ich doch noch einen Sonnenbrand abstauben können. Außerdem weiß ich jetzt sicher, warum hier so viele Wassertaxis am Start sind, es gibt, wie ich‘s mir gedacht habe, einige Domizile, die nur so zu erreichen sind, auch nicht schlecht, man wie frau sollten dann aber nix beim Einkaufen vergessen. Und ich frage mich immer noch, wie das regeln, wo keine Netzabdeckung ist, muss ja schon eine Form von Funkverbindung geben, wir soll sonst die Operation am offenen Herzen des Partners funktionieren, wenn keine Uniklinik aus der Ferne Anweisungen gibt.

 
Auf nach Hause, auf dem Heimweg wundere ich immer noch, wenn die 14jährigen auf der Fahrerseite einsteigen, auf meiner Fahrerseite, mein Gehirn ist schon recht festgefahren. Fazit zum Tag, es war ganz nett, zumal Kaiserwetter war und es ist interessant, die Küstengegend zu erkunden.  Der Preis dafür ist sportlich, mit oder ohne Delfine, aber man wie frau gönnt sich ja sonst nichts.
 


Advent, Advent, mit Flat White dabei

Heute Morgen habe ich dann von Carroll erfahren, dass es in den small towns eher keine Sperrstunde gibt, also war die Musik aus dem irischen Pub nachts um 3:30 🕞 dann kann keine Ruhestörung. Wettermäßig beginnt der Tag auch eher unruhig, soll wohl auch so bleiben, aber das kann ja einen Seemann nicht erschüttern, wussten auch schon Heinz Rühmann und Hans Aibers zu trällern, damit diie Rosmarie keine Angst hat. Raus an die Wasserfront.

Zum Glück hat man im Fährverkehr zwischenzeitlich auf Innovation gesetzt, was nicht heißt, dass die alten Modell ungenutzt blieben. Von der Lady Ruth erklingen klar und deutlich vernehmbar die harmonischen wie lieblichen Klänge von AC/DC, während der Matrose an Bord durchaus zum Erzeuger der musizierenden Brüder gehören könnte. Die Windböen, die hier so reinziehen, haben‘s in sich, was den ortsansässigen Kiwi nicht in Aufruhr versetzt, die ebenfalls ansässigen Möwen auch nicht, vor allem nicht, wenn irgendwo paper fish ausgepackt wird. Nachtrag zur Tattoo-Folterkammer, Ort zur zweifelhaften Schönheit, heute gab es keine Opfer, ähnlich wie beim Zugverkehr, da kann man auch nicht einfach hingehen, einsteigen und sich wohlfühlen (Copyrights by Romica-Schuhe), Donnerstag bis Sonntag, danach erst einmal geduldig warten. Der Zug heute scheint schon weg zu sein, weit und breit keine Verantwortlichen zu sehen. Zeit für eine Kaffeepause, im Café (das Etablissement heißt so) läuft Abba, ich soll take a chance. Das wird jetzt mein Stamm-Café. Den Service machen wieder drei junge Mädels, ich frage aber nicht, ob sie aus Deutschland sind, davon saßen schon zwei am Ende eines Steges. Und die Fauna und Flora sind hin und wieder auch nicht anders als bei uns. Nein, es gibt heute Abend keine Entenbrust. Die sind mir sozusagen wie die Hühner nachgelaufen. Toastie mit Käse und Zwiebeln steht auf dem Testprogramm. Dafür dass das erste Ferienwochenende eingeläutet wird, dafür ist es erstaunlich ruhig im Ort, aber vielleicht habe ich Carroll heuten Morgen beim Frühstück auch falsch verstanden, sie war auf jeden Fall auf dem Weg zu ihrer Tochter nach Christchurch, weil sich das die ganze Familie trifft. Was sie sonst so macht, weiß ich nicht, aber es würde mich nicht wundern, wenn sie Truckerin ist, echt bodenständiges neuseeländisches Gewächs, die Kinder derweil verteilt auf der Welt. Das ist hier oft so, man lebt kosmopolitisch.

Seltene Muscheln liegen auf der Straße (siehe Bildmaterial). Den blauen Himmel hab‘ ich nur fotografiert, damit man mir glaubt, dass es nicht nur geregnet hat.  Draußen in den Sounds ist alles und vor allem die See ruhig, das eine oder andere Boot schippert raus oder auch rein. Nein, es sind nicht romantisch verbrämt die Fischerboote, es sind die kleinen Tour-Kutter, die da mit ihren 3,4,5 Passagieren sich in den Hafenbucht tummeln. Die Wolken hängen tief, das saftige Grün will seine Nahrung.



Picton – Stadt der Sounds

… Picton ziert sich, sich mir von seiner besten Seite zu zeigen, da das Städtchen heute beständig nur Grau zur Schau trägt. Im Minihafen, da quetschen sich zwei beachtliche Fährschiffe und ein Kreuzfahrtschiff hinein, alle Achtung, und das bei einer Einfahrt im Bogen. So herrscht dann auch im Ort touristischer Trubel, im Zug kommen zudem neue Besucher dazu. So lange der Schornstein raucht, das trifft es dann, denn die Schiffsriesen mit blasen ordentlich was weg. Wer denn keine Lust zum Spaziergang hat, kann ja zum public tattooing gehen, mal was anderes. Ich hab‘s gesehen, das Fleisch lag aufm Tisch und der Stecher hat sich daran gütlich getan. Den Rhythmus hier hab‘ ich noch nicht im Blut, weil ich nicht verstehen will, warum schlagartig, wie heute um 13:30 🕜, Restaurants und Cafés, ich betone Cafés, verlassen werden. Die räumen dann richtig zusammen. Da bin ich froh, dass es beim besten Bäcker am Platz noch so viel Leckeres und Herzhaftes zur Auswahl gibt. Da gibt sich auch die Kundschaft das Fliegengitter in die Hand, nur symbolisch, denn Ein- und Ausgang sind in den meisten Geschäften deutlich getrennt. Beste Bäckerei brauchten sie sich aber nicht zu schimpfen, denn es gibt keine andere.

Samstag Abend 18:00 🕕, auch das ist überraschend, im Gegensatz zu gestern, tote Hose, Einkaufsstraße rauf und runter und selbst in den Restaurationsbetrieben eher ruhig. Außer beim Paperfish, dort stehen immer welche, die wie bei der Tombola warten, dass ihre Nummer aufgerufen wird. Und an der Promenade um 19:00 🕖 sieht‘s auch nicht anders aus. Wahrscheinlich wird den Kreuzfahrtschifflern mehr an Bord geboten. Was ständig geboten wird, das ist die gewaltige Natur mit ihrem sattsatten Grün, kein Wunder, Luft, Sonne und Regen gibt‘s ausreichend. Letzteres verscheucht aber auch die hartgesottenen Kiwis, an den Spritpreisen kann es nicht liegen. Da bleibt nichts anderes, als Picton, Stadt der Marlborough Sounds, gute Nacht zu sagen.



Fahrt nach Picton – Inselhopping

… heute war die Kiwi dran, sozusagen als Abschiedsschmaus von einer Nordinsel, die soviel Gelassenheit und Freundlichkeit ausstrahlt und all die bösen Fremdeinflüsse überstrahlt. Natürlich gibt’s auch hier die Wichtigen, die besonders Lässigen und die Ungeduldigen, aber sie sind eine verschwindend kleine Gemeinde und vorwiegend aufgefüllt mit Nicht-Kiwis. Dennoch werden sie einen negativen Einfluss hinterlassen, vor allem in der Metropole des Landes, so befürchte ich.
Nun ist es aber Zeit, der Nordinsel und der Landesmetropole Adieu zu sagen, der Schwabe nimmt ohne Zweifel für die gesamte Anfahrt zum Wellington Terminal zu den ferries nicht das Taxi, er fährt nur bis zur railway station und nutzt von da aus, den kostenfreien shuttle. Wenn die Tagesanzeige zuverlässig, dann sind die Meeresgötter noch im Tiefschlaf. Aber es gibt ja noch die Sirenen, die auf dem Wasser ihr Unwesen treiben. Doch wie jeder weiß, trinken Kapitäne wie Kapitäninnen (Kapitanas) gern einen, damit sie von den Sirenen abgelenkt sind. Ja, so Meer in der der Nähe lässt eine/einen so manch Seemanns-/Seefrausgarn spinnen. Der Charme von Fährhäfen könnte kaum überzeugender sein, mit beeindruckender Nüchternheit und neuer Sachlichkeit wird einem und selbstredend einer hier die Reduktion auf die wesentlichen Prozessbausteine des maritimen Personentransfers vor Augen geführt. Bunt dagegen die Ummantelung der Heißgetränke. Der Andrang ist überschaubar und der Taxifahrer meinte, das die Wellingtoner/-innen zurzeit die Gelegenheit für Stadtflucht erklären, das würde das Beschauliche in der Stadt ab Mittwoch erklären. Dafür würden dann aber die Rentner/-innen die Kapitale einnehmen, wo ich ihm wiederum Recht geben muss, weil seit gestern drr Altersdurchschnitt im Hotel deutlich wahrnehmbar angestiegen ist. Jetzt lasse ich Kiwi-Capital mit bescheidenen 21 Grad und mit grauen Wolken verhangen zurück. Der Himmel weint, dass ich schon dem Nordteil den Rücken zudrehe und die warme Schulter zeige. Und jetzt, da sage ich nur: Fertig machen zum Entern der Brücke.
Auf dem Schiff ist Premier Lounge angesagt, was bedeutet, Essen und Trinken bis zum Abwinken, meine Nachbarn holen gerade mit Weiß- und Rotwein ihre Kosten für die Fährpassage wieder rein – und vorsichtshalber noch für die Rückfahrt mit. Aber immerhin singen sie nicht und müssen sich auch nicht übergeben. Übrigens, die Bedürfnis-Anstalten dann eher wie WC-Wagen auf dem Rummelplatz, eine Rinne muss es auch tun fürs kleine Geschäft. Die See ist ja auch ruhig und die Überfahrt megaintetessant, ganz nah gehts vorbei an Buchten und Landzungen, dazu Himmelblau zwischendurch. Die Meeresgötter waren gnädig und haben mich das rettende Ufer der Nordinsel unbeschadet erreichen lassen. Ein verträumtes kleines Fischerörtchen breitet freudig seine Straßen arme aus, um mich zu empfangen. Na ja ganz so verträumt auch wieder nicht und eher ein Touri-Ort, aber trotzdem irgendwie idyllisch. Ich werde es wohl ein paar Tage hier aushalten.


Te Aro – Shopping Day

… it‘s rainy, shoppppppping time. Tja, da entfallen die Fotos dieses Mal, weitestgehend, wen interessiert denn schon, was ich in die Einkaufstaschen stopfe. Daher gibt’s nicht viel zu sehen. Den food market hab‘ ich mal links liegen gelassen, auch wenn ich durchgegangen bin, aber da hätte ich nichts essen wollen, denn jede Kaschemme bietet da vertrauenswürdigere Speisen an. Auch hier wieder die Birkenstocks im Angebot, ich habe mich dagegen für drum sticks aus dem Fachhandel entschieden und noch ne Menge andere uninteressante Sachen. Zwischendurch mal auf den Boden geschaut, wo ich so hintrete und gesehen, dass die Parkplätze am Straßenrand Nummern haben und auch mal Zebrastreifen schon mal steht, wohin man zuerst schauen soll.
Zum Glück gibt’s hier Cafés, denn shopping macht müde, da braucht frau und man schon mal einen weiteren flat white, am besten mit Verstärkung durch Karamelschnittchen. Und wo die Traumfigur schon längst entstellt ist, noch einen Burger im Downtown-Restaurant dazu. Weihnachtsfeiern mit den Kollegen liegt hier im Trend und dazu gehören genauso wie bei uns der entsprechende Kopfschmuck, dem viele auch im Restaurant mutig zur Schau tragen, was in Köln, Berlin, Ravensburg und Kerpen nicht anders ist. Es ist immer noch komisch, dass die nicht nur auf der falschen Seite fahren, sondern auch noch das Lenkrad auf der Beifahrerseite ist. Na ja, offenbar haben die sich hier daran gewöhnt. Geschafft trete ich den Rückweg an, in der Hoffnung mich nicht verlaufen zu haben und auf einmal in New York gelandet zu sein, ein letzter Blick auf die Antipodes, den Weihnachtsmann im Eckhaus gegrüßt, festgestellt, dass die alte Karre von gestern noch fährt, denn sie steht nicht mehr da, wo sie hingehört, und dann auspacken, um umzupacken.


Wellington – Nachlese – Impressionen

… zunächst noch eine Nachbetrachtung zum gestrigen Tag. Wahrscheinlich wirke ich etwas kränklich, warum sonst sollte fast jede Neuseeländerin und jeder Neuseeländer mich sonst fragen „how are you“. Was erstaunt, dass ist die Tatsache, dass auf dieses how are you die Gegenfrage mit einem how are you folgt. Es gibt aber auch das einfache hi. Ein förmliches good morning hab‘ ich noch nicht gehört, gibt’s aber bestimmt auch. Vieles gibt es auch, zweifellos gibt es Kriminalität, gewiss gibt es auch Aufgeregtheit und sogar Eis und Schnee, wovon in Wellington die Warnhinweise zeugen. Ich hab‘ aber bisher mit nichts davon Berührung gehabt.
Sieht man genauer hin findet sich viel Vertrautes und es nicht vieles fremd: deutsche Küchen, Kaffee und Kuchen, Barbers, auch Nails werden gemacht, Tattoos sowieso, Timberland und The Body Shop, ach ja, und die Roller zum Mieten gibt’s auch, allerdings nicht ganz so viele. Haben wahrscheinlich zu wenig Power für die Steigungen. Während After Work die Tassen hochgehalten werden, gilt draußen, die Finger davon zu lassen. Anders sind vor allem die Stoßzeiten, die Leute sind weniger hektisch und das Essen einseitiger. übrigens, bei uns ist draußen nur Kännchen, hier ist oft draußen nur ohne Bedienung, das heißt Bestellung an der Theke.
Gewiss gibt es auch hier Status, Leistungsdruck und Modebewusstsein, wird indes nicht so zur Schau getragen, man spürt es kaum. Wenn hier im Straßenverkehr gehupt wird, dann ist das nicht Ringglocke zum Schlagabtausch, eher ein gutgemeinter Hinweis. Wo die Kiwis ihre Aggressionen haben und was sie damit machen, weiß ich noch nicht. Ich weiß nichts über häusliche Gewalt oder Genaues über die Kriminalität. Eine angsteinflößende Aura strahlt keiner aus, ist nirgendwo zu verspüren. Ich denke, dass die Übeltäter nach einem Raubüberfall sogar noch einen Krankenwagen rufen. Das Misstrauen hab‘ ich mir zum Glück schon abgewöhnt, es ist hier unangebracht und Energieverschwendung. Hektik ist nirgendwo zu spüren, außer bei den Asiaten, die können das gut, genauso wie ihre Geschäftstüchtigkeit zu Markte tragen. Kommen die ins Spiel, geht einiges verloren. Ich hatte es bereits erwähnt, Asiaten und Europäer sind das Gift für die beiden grünen Inseln. Und wenn die Kiwis nicht wissen, wohin mit der Aggression, dann spielen sie Rugby – mit Leidenschaft. Anders scheint auch der Rhythmus des Lebens, der Mittwoch ist hier unser Montag, keine Fischbude an der Pier, einige Restaurants haben geschlossen (vielleicht Zufall) und überall weniger Menschen unterwegs, außer in den Bürostraßen. Büros gibt’s naturgemäß in einer Hauptstadt viele. Aber ab 15::00/16:00 Uhr gibt‘s Das gewohnte Ritual, alle, die einen Drink brauchen, strömen nach getaner Arbeit in die Bars. Oft gehen sie aber nach ein oder zwei Cocktails, das mag an den begrenzten Zeiten der happy hours liegen und ebenso an der Überzeugung, dass zu viel nicht gut tut. Sind das alles auch mehr Momentaufnahmen, bin ich dich beseelt von der Vorstellung, dass es gier überall und und überhaupt so ist, wie es meine Augen sehen. Langsam bereite ich mich nun auf einen gewaltigen wie harten Umbruch vor, denn morgen wechsele ich nicht nur die Inselwelten, sondern es wird auch ein Umzug aus der Landesmetropole in ein kleines Fischernest, sollte ich nicht zufälligerweise Charon in die Hände fallen, der mich direkt und ohne über Los in den Hades bringt.
Während ich wohl in Taupō noch Glück hatte und vom Erdbeben nicht verschluckt wurde, das erst ei  paar Tage später wütete, so drohen andere Plagegeister die Welt und mich im Griff habe  zu wollen. Die Corona-Warnung kann nicht auf einem direkten Kontakt beruhen, ich lass doch keinen Neuseeländer an diesen unberührten Körper.


Te Aro – ein neuer Tag erwacht

… die Sonne am Firmament bereitet einen heiteren Start in den Tag, die Wolken hat sie alle vertrieben und so verbreitet sie ein himmelblaues Strahlen über Te Aro, Wellingtons zentralem Stadttei. Ein Schot am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen,  aber Vorsicht bei den Plombenziehern.. Tagesausbeute Wellington, es war wieder ein Tag, wo man nicht zu lange in die Sonne gehen sollte, aber ich will nicht jammern. Hat auch was Gutes, denn in der Sonne ist jede Stadt, jedes Dorf schön.
 
Die wöchentliche Altglassammlung hat bei manchen was von einem Outing. Die können es hier also auch und nicht schlecht. Und beim Bier, bei den Getränken, wer soll sich da auskennen. Es graust einen ja schon bei der Vorstellung, das alles einmal probiert zu haben. Und hier kann frau/man mal Medikamente kaufen, ohne sich dem kritischen Blick des Apothekers schutzlos aussetzen zu müssen.
 
Ich hatte es erwähnt und es ist nicht die Gier nach Mitleid, aber mit der Sonne, das ist schon ein Kreuz, mehr als 6-8 Stunden kann frau/man sich nicht draußen in der prallen Sonne aufhalten, aber o.k., dafür muss frau/man auch keine Jacke mitschleppen und bleibt halt lediglich mal für ein halbes Stündchen draußen im Straßen- oder Strandcafé.
 
Is scho sche hier, auch wenn das Weihnachtliche hier noch etwas ungewohnt anmutet und seltsam rüberkommt  und auch wenn die Holländer hier sind, zwar nicht mit Wohnwagen, aber sie hinterlassen mit ihren Getränken Bleibendes. Schwimmen gehen die trotz UV-Gefahr und nachdem ich sie bislang für sorgsam und vorsichtig gehalten habe, belehrt mich Wellington eines Besseren. Und das auch noch mittags um 14:00 🕑, haben keine Hausaufgaben? Wann arbeiten die? Na gut, dann ein fish burger an der Kultbude an der Pier.


 

Wellington, sunny and busy

… leidenschaftliche Falschparker müssen nicht glauben, sie wären im Paradies, auch schlagen die Ordnungshüter erbarmungslos zu. Wellington heute, wie gestern bereits angedeutet, sehr europäisch, viele sind busy, in der Mittagspause ist die Agilität besonders zu spüren, alle noch ein wenig faster und more serious, kein Wunder, die Schlangen beim Fastfood sind ja auch lang, wie bei uns, da hat man sich was Schönes in der Alten Welt abgeschaut. Ja  es gibt hier auch mehr Wichtige, davon zeugt der ernste Blick. Keine schönen Aussichten für Wellington, zumindest nicht von meinem erhöhten Aussichtspunkt. Nun, bei sommerlichen Temperaturen lässt sich auch das sehr gut ertragen. Ist ja auch noch lange nicht so schlimm wie in unseren Großstädten, alles immer noch viel gelassener. Auf zur Cable Car, ein Muss fürs Turi-Paket. Übrigens das mit den Liebesschlössern, kann der Kölner besser (siehe Hohenzollernbrücke), da hilft denen hier auch nicht die Unterstützung der Burgstädter aus Leipzig.