Dunedin und Sightseeing

… heute war etwas Bahnhofsromantik angesagt. Der ist zurzeit weitestgehend stillgelegt, was den Bahnverkehr betrifft, nur ein paar historische Fahrten finden statt. Aber er lockt, wie nicht anders zu erwarten mit Souvenirs und lokaler Kunst. Auch hier lässt sich über Geschmack nicht streiten. Ob allerdings alles auch das Gütesiegel Kunst verdient, darüber lässt sich streiten. Die Großwetterlage nimmt die Farbe für glänzende uAußenaufnahmen und so kam nach dem Bahnhof das Siedlermuseum dran. Nach so viel Historie war ein ginger slice fällig – mit flat white, was sonst.


  


Wie nicht selten anzutreffen, war die Siedlungsschau kostenfreii, dann geh‘ ja sogar ich ins Museum. Ureinwohner, britische und schottische Siedler, wir Schotten sind da manchmal eigen und sehen uns nicht als Briten, alle die prägen die Ausstellung, aber auch meine chinesischen Freunde, die waren wohl auch schon früh hier. Und jetzt kommen sie wieder, aber richtig. Die Unterkunft der ersten Europäer überschaubar, aber Platz ist bekanntlich in der kleinsten Hütte. Ich bestaune den business banking desk, da gab’s noch keine Diskussionen zum Datenschutz, da konnte man mal rüberschauen, wo das Geld so hingeht. Als Sohn einer Reinigungsdynastie bestaune ich die historischen Arbeitsmittel, die ich selbst noch kenne aus dem großelterlichen Hausstand. Die schönen Fahrzeuge und die Utensilien aus dem Alltag, ich bestaune sie alle. Das Teil, also das Museum, war viel, viel größer als ich erwartet hatte, durchaus vergleichbar mit dem Haus der Geschichte in Bonn, ebenfalls mit einer Chronologie des Alltags.



Direkt daneben am Ausgang ein chinesischer Garten, das alles in Dunedin. Klar die wollen Geld haben, wundert mich nicht, aber ohne mich. Die hier in Dunedin sind’s selbst Schuld. Schon 1955 ne Partnerschaft mit Shanghai losgetreten, das liegen Grab schon früh geschaufelt. Gut, auf der anderen Seite, bis heute sind sie von den Chinesen noch nicht übernommen worden. Schottenaugen seid wachsam. Noch etwas Bummeln und mal schauen, was so geht. Architektur im Visier, nein, es sind nicht sie Straßen von San Francisco, ein wenig Hafen, it‘s rainy today, da ziehe ich mich besser zurück und fröne meiner neuen Leidenschaft, dem Schreiben. Der Beweis, dass ich nicht aus Zucker bin, findet sich im angefügten Fotomaterial.



Dunedin und St Clair

… auf zum Meer, nun schon mit experience für den ÖTV. Morgens ist vor 10:00 auch nix los,
an einsamen Busstops muss man schon mal winken, sonst steht man da. Im Bus USB-Anschluss und im Bus läuft mit gewohnter Lautstärke „Baby come back“ und mit gewohnter Freundlichkeit verabschiedet sich ein Teil der Fahrgemeinschaft.  Die Leute steigen in aller Seelenruhe aus und wenn der Busfahrer einen Halt verpennt, kommt nur ein „He“ und keine empörtes Lamentieren. Aber der Busfahrer ist sowieso cool, der steigt mit mir aus und Hüpft mal schnell in den supermarket, nein, das war nicht die Endstation, das war mittendrin auf der Fahrt. Gestrandete gibt‘s auch und es ist genauso schade wie überall auf der Welt, dass bei so viel Vermögen auf der Welt Leute allein und ihrem Schicksal überlassen werden.



Das Meer und der Strand hüllen sich in Grau und in leichtem Schleier, dafür sind die Wellen etwas höher heute. Das mit den kurzen Hosen steht nicht jedem, egal. Hotel klargemacht, Kaffee, Fotos, Rückfahrt. Beim City-Bumel wird noch mal die Kamera gezückt. Ja, und in den Telefonhäuschen sind Scheiben drin und die sind ganz. Bei manchen Straßen darf die Kupplung nicht schwächeln, sonst geht’s ab. Bei der Hausnummer 203 ist es nicht die Tür, die Aufmerksamkeit auf sich lenken soll, sondern die FlipFlops. Anwälte müssen hier ein gutes Einkommen haben, denn die pflastern hier die Straßen wie bei uns die Nagelstudios. Viktorianischer Stil, es macht den Anschein des Viktorianischen, das prägt die Fassaden, ist aber nicht allein in Dunedin zu finden, das ganze Land strotzt von Zeugnissen kolonialer Architektur. Und ab 16:00 🕓 fast tote Hose, na klar, it‘s tea time. Ich mach‘ dann auch gleich Queenstown klar.



Zu meinen landeskundlichen Erfahrungen gehört, dass fleischfreie Ernährung manchmal nur verführerisch daherkommt, aber im geschmacklichen Abgang hinter den Erwartungen zurückbleibt. Ganz anders die Situation bei den Kiwis, da bin ich geradezu zu einem Konvertit geworden. Die grüne gehört mittlerweile auf den täglichen Speiseplan und an Feiertagen die goldene, die Patek Philippe der Kiwis 🥝. Wenn man‘ garantiert und deutlich süßer mag, muss frau/man die Stückchen der goldenen Kiwi auf dem Gaumen tanzen lassen. Wieder eine Erfahrung reicher bin ich bei Hummus, ob hommos von Obala oder hommus von anderen, egal welche der 100 Geschmacksorten, es schmeckt auch wie Hummus, und ich hätte nicht gedacht, dass das im Burgerland so gut geht. Die Auswahl ist beachtlich. Aber auch beim vegetarischen Fleisch wird ja zugegriffen, ich hab‘s ja als Nachahmer gekauft, weil ich da dachte Tausende Kiwis können nicht irren. Sie haben einen anderen Geschmack als ich. Vielleicht hat das mit dem Hummus was mit den Türkenfeldzügen zu tun, die gingen wohl doch etwas weiter als Wien, denn zumindest, was das Gastronomie-Angebot betrifft, liegt die osmanische Küche nur knapp hinter dem asiatischen Angebot, ungekrönt bleiben die Burger. Aber ihr eigenes Bier haben sie, das mit dem Namen Steinlager geradezu teutonisch anmutet.



 

On the beach

… ich dachte mir, für die Daheimgebliebenen gibt’s nichts Schöneres als zwischendurch mal ei paar Bilder vom Strand, zumal ich ja auch langsam etwas Erholung brauche. Aber eins nach dem anderen. Erst einmal selbst ist der Mann, große Wäsche, da kein Rei in der Tiube zur Hand, nehmen wir doch gern das textilienschonende Edelshampoo des Herbergenbetreibers. Das tut‘s, ist ja nicht zum ersten Mal, dass ich mir so behelfe, dann opulentes breakfast, Müsli, Sommerobst und so. Die Obstschale hat eingestimmt, denn Entspannung ist ja dran, also auf jetzt zur Bushaltestelle, beim Bussfahrer meine Bee-Card gekauft, jetzt würde mit der Bee-Card jede Fahrt nur 1,20 {Euro} kosten, im ganzen Städtchen, aber bis April kostet auch das nur noch die Hälfte. Ohne Karte wäre es auch nicht viel teurer, aber ich habe mein schwäbische Sparsamkeit des öfteren zur Schau getragen.



Der 8er fährt zum Strand und ich bon wieder hinund weg, die bedanken sich beim Busfahrer, zumindest zwei Drittel. Die rufen dann beim Aussteigen in der Mitte des Buses ihr thank you nach vorn. Das ich das noch erleben darf. Und wenn bei einem die Karte falsch beept (zum Ein- und Aussteigen wird gebeept), dann geht die oder der brav nach vorn zum Busfahrer (Busfahrerin habe ich noch keine gesehen).

St. Clair ist voll Urlaub, Sandstrand, genug davon, mir feinem hellen Sand. Für Anfänger-Surfer genau das Richtige. Obschon es wohl weit und breit das einzige Strandparadies ist, gibt es kein Überangebot an unnützen Shops und leider keinen Supermarkt in der Nähe, egal. Wahrscheinlich wird man abends ganz allein sein, ich werde es austesten. Habe mir schon das Hotel mit Meerblick ausgeschaut. Ist übrigens der einzige Teil der Stadt mit direkter Sicht auf den Pazifik.



Auf dem Weg zurück in die ausgebrodelte Metropole entdecke ich unerwartete Einkaufsstraßen. Ausgebrodelt heißt, es ist wieder alles dicht um 17:45 Uhr. ein paar Restaurants sind belebt. Der Vorteil durch den Uni-Status ist klar ersichtlich, es gibt viele junge Menschen am A… der Welt gibt, und das heute auch, obwohl, wie ich gestern festgestellt habe, die Uni auf Ferien macht. Der Fresstempel neben dem altehrwürdigen Kino, wo gestern und vorgestern und vorvorgestern Ausnahmezustand wegen Überfüllung herrschte, hat zu, ohne dass irgendwo ein Hinweis zu finden wäre, dass das immer Mittwochs so ist. man muss halt insider sein (im Englischen gibt es keine insiderin). Wer will kann ja auch zum Türken, der ist sogar zweimal hier vertreten. Zwei deutsche Pärchen habe selbstverständlich heute auch schon gesehen (gehört) – turkish, für manch eine(n) wie zuhause. Zum Ausklang des Tages noch ein kurzer Besuch im supermarket. Mit meinen Kiwis vorgestern hab‘ ich Glück gehabt, die sind nicht jeden Tag im Sortiment oder ich blind. Heute bleibt die Küche kalt, aber wir gehen nicht in den Wienerwald, sondern nehmen das fertige Bio-Geflügel mit ins Apartment, um dann über das arme Huhn herzufallen. Ich habe auch gestaunt, so etwas im supermarket zu bekommen, zudem noch in hitzebeständiger Plastikfolie verpackt. Tja, frau/man kann es keiner/keinem recht machen. That’s it, das war der Tag.



Ach ja, und noch die Krönung, Seehunde habe ich gesehen, kamen mir nicht echt vor, aber immerhin. Und China lässt grüßen mit Kameras auf den Straßenlaternen. Ich sag ja, deren Einfluss ist überall spürbar, was für ein Elend.



 

Dunedin

… eines ganz klar zu Anfang, FlipFlops sind etwas rar hier, aber hin und wieder blitzen sie auf. Kölner tragen ja auch keine Lederhosen, normalerweise. uHeute wird’s etwas dünner mit Fotos, dafür folgt aber eine philosophische Abhandlung zum Schicksal der humanoiden Kiwis. Beginnen muss es aber mit dem Frühstück. Frühstück wie zuhause, selbstgemacht mit Bircher-Müsli, Obst, Milch und Yoghurt, mit Kaffee und O-Saft, angekommen, bleiben wollen. Für die Zweifler das Beweisfoto  das wir nicht über Importfrüchte reden, wohlmöglich aus China. Die Kiwis bedürfen hoffentlich nicht des Landesnachweises. Und es darf nicht die Anmerkung fehlen, dass die um 04:30 🕟 die Glascontainer leeren, ja, ich habe auf die Uhr geschaut. Es ist ebenso wie zuhause.



Zum Geleit:
Die Kiwis haben im Grunde genommen Ihre eigene Art, zu leben und miteinander umzugehen, ohne größere Einflüsse von außen. und obwohl sie zum Empire gehörten und Commonwealth gehören, ist es ihre eigene Art. Lange geschah das unbeachtet von der Welt, doch seitdem die Welt New Zealand sozusagen zum zweiten Mal entdeckt hat, droht meiner Meinung nach Ungemach. Asiaten und Europäer überschwemmen geradezu das Land und wie Umweltverschmutzer lassen sie ihre Erwartungen, Ihr Verhalten und Ihre Vorstellungen zurück. Allein schon schon, dass im Supermarkt die Kassierein einem die Einkaufstüte ohne Hektik packt, würde in Deutschland schon für Tumulte sorgen. Ich befürchte, dass die Ruhe, die Gelassenheit, die Freundlichkeit, die dezente, aggressionsfreie Art, die Offenheit und das Rücksichtsvolle auf der Strecke bleiben werden. Noch muss man nirgendwo misstrauisch sein, das Bescheißen ist beileibe nicht ihre Art, auch Status, durch Auto oder Mode zur Schau getragen, hat noch nicht Raum gegriffen. Doch der Druck von außen wird beständig größer. All die Fremden wollen ja den Kiwis weismachen, dass ihre Art die bessere, wertvollere ist. Ich drück‘ den Kiwis die Daumen, dass sie diese Katastrophe überleben, immerhin haben sie auch schon das eine oder andere Erdbeben überlebt.


 


Mit de  touristischen Augen aufs Land und auf Dunedin gerichtet, die haben hier ein schickes Uni-Gelände, traditionell und ehrwürdig, zumindest hinsichtlich des Anscheins. Bedenken muss außerdem, dass das ja mal gerade ne Kleinstadt ist. Das Städtchen ist auch lebhafter, als ich zu Anfang gedacht habe und hat doch ne Menge Geschäfte und sogar kleine Einkaufszentren.



 

Lockruf des Südens

… es ist frisch mit 14 Grad, aber es ist ja auch sehr früh. Normalerweise sind die bus stations ein polyglotter Treffpunkt, anders heute, denn heute ist wohl Reisetag of germans. Einer of the germans mit other direction ist was aufgelöst, hatte sein Gepäck an einer anderen Stelle „nur“ 10 Minuten allein gelassen und auf einmal war‘s weg. Was für eine Welt in Neuseeland. Es ist Ferienzeit, wie sich das auswirkt, wird sich im Bus zeigen. Es scheint ruhig im Bus zu werden und ich kann meinen Doppelsitz für mich allein behalten. Leer ist der Bus nicht, was meinem englischen Freund aus Picton das Wort redet, dass Autos bzw.. Autofahren teuer ist. Wie immer geht es ruhig und gesittet zu. Und was die alles so mitnehmen, da  darf das Fahrrad nicht fehlen, würde ich such so machen. Freshchoice hat natürlich offen, sieben Tage die Woche und wie‘s aussieht rund um die Uhr (normalerweise 07:00 bis 24:00). Freshcoice, der neuseeländische Rewe (ich will countdown aus Wettbewerbsgründen als neuseeländischen Edeka nicht unterschlagen). Um die Marktaufteilung noch weiterzuführen, noel leemings der Mediamarkt, obi ist hier bunnings, chemist warehouse ist dm-Drogeriemarkt und der Busfahrer ein Heißblüter, denn die Klimaanlage macht mehr als Dienst nach Vorschrift. Das mit den Erdbeben sitzt tief (gab ja nicht nur das eine), denn Hochhäuser gibt‘s in der ganzen Stadt kaum (Wolkenkratzer schon mal gar nicht), es ist also nix mit kurze Wege. Der Weg hier führt erst einmal nach Timaru und danach immer weiter nach Süden, über sechs Stunden lang. Es gibt übrigens auch einen FlexiPass für Vielfahrer, angeboten für Touristem, so was wie ein Interrail-Ticket. Das Ticket funktioniert nach Stunden 10 Stunden für 139 NZ$ und die 80 Stunden für 641 NZ$. Die Reise von Christchurch führt über Ashburton, Timaru und Oamaru.



Unterwegs das bekannte Heckenland, nichts Aufregendes. Erst beim Halt in Timaru wird‘s ein wenig schnuckelig, So etwas wie ein größeres Fischerörtchen. Zwischenstop in Timaru pünktliich zu Ende. Was man sich kaum vorstellen kann, die Busfahrer zählen am Ende eines Stops durch, haben sie wahrscheinlich alle vom Schafe zählen, trotzdem süß, dass sie kein Schaf verlieren wollen, in Deutschland kaum vorstellbar. Die Hälfte ist schon geschafft. Normalerweise sitzt man einen solchen Trip auf einer Arschbacke ab, ich wechsle aber mal für die nächsten drei Stunden auf die andere. Die Landschaft wird gerade etwas hügeliger, was  geradezu verzückt. Weiterhin Heckenland, scheint auch eine windige Gegend zu sein. Auf der anderen Busseite das Meer, nicht irgendeins, immerhin der Pazifik. Für Fotos müsste ich den Damen auf der anderen Seite auf den Schoß rücken, lass ich mal lieber. Wer also Meer sehen will, Linke Busseite Richtung Dunedin. Für die weiblichen Leserinnen: bei der Fahrt von Dunedin nach Christchurch ist das die rechte Seite.



Die Fahrt vergeht wie im Flug, ohne abzuheben. Drei Viertel um Dreiviertel Eins geschafft (Dreiviertel zwölf je nach Landsmannschaft). Stop in Oamuru war nett, kurz Zeit, aufs Meer zu schauen und einmal Straße rauf- und runterzufotografieren. Der Bus ist nun zum Finale vollbesetzt. Aber neben mir will keiner sitzen. Gut so, hab‘ ich weiterhin meine Freiheit. Die Landschaft nun deutlich hügeliger. Und mein letztes Stündchen hat geschlagen, im Bus. Immer wieder mal am Pazifik vorbei, an einigen Stellen ist das, wie Schwarzwald am Meer. Noch ein Halt in Halmerston, wir haben den Fahrer aufgebraucht und bekommen einen neuen.



Dunedin, ein kleines Universitätsstädtchen im Süden, mein Bonn Neuseelands. Ein weiteres Mal mein erster Blick auf den Boden, auf die Füße, sind FlipFlops zu sehen?



 

Ein neuer Tag erwacht, ein neues Jahr beginnt

… das Jahr ist jung und doch habe ich schon eine Verschnaufpause verdient, ich habe mir, was meine Berichterstattung betrifft, heute einen halben Tag überstundenfrei genommen. Fotoserie und Textfülle werden heute ein wenig mau sein. eine gute Gelegenheit wieder für: Hefte raus, Floristikunterricht. Heute war nämlich der beachtliche Park dran mit seiner Fauna und Flora.
Zuerst war da die vom Aussterben bedrohte Schwarzkopfente (ist natürlich nur eine Anatidae vulgaris, kleiner Scherz, hohoho). dann waren da noch die Gaillarda aristata und die k laevis und nicht die Portwein-Magnolie und so andere Vegetation. An einige weibliche follower dieses Blocks noch die Anmerkung à la Lynn Anderson: Ich habe Dir nie einen Rosengarten versprochen. Und doch, hier ist er jetzt.
Da waren moch die Stufen ins Nichts oder zur Ewigkeit oder halt die Stufen der Undndlicjhkeit, es liegt wie immer im Blickwinkel des Betrachters, und da war noch der Kinderspaß mit Wasser. Im Park herrscht Feiertagsverkehr, obgleich downtown gut ein Viertel der shops open sind. Nun noch ein Bummel durchs Städtchen. Was mich überrascht, dass sich die quirlige Regentstreet als Touristem-Magnet in feiertäglicher Stille hüllt, während im food market der eine und andere Laden wegen Ausverkauf damit begonnen hat, die Auslagen zu schrubben. Hoch im Kurs dort deutsche Wurstware.  So das war‘s. Morgen wird abgefragt.
Ach ja, zum breakfast gab‘s honigsüßes getoastetes Weißbrot an Frucht mit Quark. Einmal im Jahr darf ich das.


Christchurch – Happy New Year

… happy new year naht, Christchurch stürmt bei moderaten Temperaturen hin zum neuen Jahr, im Park ist die Hölle los. Ähnlich wie eben beim Abendessen im Hotel, alles sehr locker. Im Hotelrestaurant z.B. die Seniorengruppe, oben rum Kostüm und Jacket, unten rum, Sportschuhe und die Dame so etwas wie Hausschuhe, im Rheinland würde man Schlappen sagen.
Der letzte Sonnenuntergang des Jahres, Zeit für die Feuerwerker, Vorbereitungen zu treffen, und für mich Zeit zum Event-Gelände vorzurücken. Am Eingang muss ich dann zuerst eine Träne verdrücken, freier Eintritt, dass ich das erneut und wiederholt erleben darf. Das Gelände füllt sich, die Schlangen vor den Fressbuden werden länger, doch der/die Kiwi murren nicht, warten geduldig, wie soll‘s auch anders sein. Auf dem Gelände herrscht Alkoholverbot, was am Eingang auch streng kontrolliert wird, wen juckt‘s. Die Polizeipräsenz zeigt, dass sie es hier auch ernst nehmen. Wasser gibt’s wie immer kostenlos. Kurze Hose grüßt wie gewohnt Winterjacke, letzteres scheint um diese Uhrzeit und bei diesen Temperaturen auch der Gesundheit förderlich zu sein.


Kulinarisch ist es bunt, der Schwarzwald ist überall und hier und ganz offenbar mit gutem Ruf. Der  Andrang an den Buden beachtlich. Das Weichei, also ich, wollte zum Sweat-Shirt, das ja zum Schwitzen da ist, nicht noch ne Jacke mitnehmen, sondern den Harten geben. Die Kiwis haben Jacken an, gut, nicht alle, es gibt noch die ganz Harten mit FlipFlops, barfuß und so. Die Jacken-Träger wussten aber warum, es wird zunehmend kühler. Blick nach oben ins Fimament, da hat einer den großen Wagen geklaut und den Nachthimmel durcheinandergewirbelt, nix ist wie sonst.
Am Kaffeestand die mit Abstand längste Schlange und wenn frau/man bedenkt, dass der nicht wie bei Muttern schmeckt, strange. Livemusik und nicht irgendwer, Dragon spielt auf und die haben‘s immerhin schon bis in Wikipedia geschafft. Von draußen strömen noch eine halbe Stunde vor Mitternacht 🕛 Massen aufs Gelände, weiterhin genau kontrolliert, versteht sich. Auf dem Gelände herrscht die gleiche Ordnung, da wird nichts einfach weggeworfen und dann wären da immer noch Die Saubermänner, die hier nicht hinterher, sondern zwischendurch kommen.. So langsam wird’s ernst, so langsam geht’s drauf an. Der letzte quarter ist angebrochen. Ups, nur noch 10 Minuten, countdown läuft. Außer mir wird keiner nervös, ob die wissen, wsrum es dieses Fest gibt.


Es ist vollbracht, das Neue ist voll im Gange.

Sun in the City – und Abschied vom Jahr

… bevor der Trubel mit den Neujahrswünschen losgeht, steht ja noch der Sylvestertag an. Und selbstredend habe ich die eightteen stops mi der der tram gemacht, the whole day all trams 30 dollar. So sehe ich die Innenstadt jetzt in der Vorbeifahrt und lerne aber noch zwei bisher unentdeckte Viertel kennen. Aber auch Altbekanntes kreuzt meinen Weg, da sind sie wieder, die Bagis und schon mehr geworden, Baghwan lebt, und zu Jesus wird auch gesungen, an anderer Stelle. Derweil kontrolliert the conductor streng die tickets, ist aber auch stets hilfsbereit. UGG, also Winterschuhe, werden gerade mit 60% Nachlass rausgehauen. Achtung! Ticket wird auch als Kombi mit Seilbahn angeboten, aber die Tram fährt da nicht hin.


Nach der Fahrt gab’s Absolution beim tattoo artist und am Ablassfenster den flat white. Alter kirchlicher Schuppen, jetzt entweiht und mit allerlei Weltlichem gefüllt. Im Schatten isses ja wieder ein bisschen frisch, aber ich will ja nicht meckern. Obschon, meckern doch ein wenig, da muss wieder ein Buss gekommen sein, da kommt wieder viel Yin und Yang. Glück gehabt mit dem Kaffee, halbe Stunde später wäre ich schon wieder ind die Schließfalle getappt. Nun den letzten Spaziergang in diesem Jahr. Alles very british, aber auch ein wenig deutsch, mit Kühne und Nagel, da liegt Bünnagel nah, und sogar die Maler virtueller Plakate von Stroer aus Köln-Sürth haben’s bis NZL geschafft. Am Festgelände im Park sind die Vorbereitungen im Gange, im Mayfield dann hieß es heute auch, Abschied nehmen von zwei treuen Weggefährten, alte Schuhe wurden gegen neue getauscht. Jetzt nicht warten aufs Christkind, sondern aufs neue Jahr.


Back in town – Christchurch

… auch mal wieder schön, zurückzukommen. Ähnlich wie in Auckland gibt es einem das Gefühl, von hier zu sein: back in town (ob das english ist, I don“t know – it‘s me, not me too). Heute soll‘s 19 Grad werden, vielleicht doch noch einmal lange Hose und auffallen oder unauffällig mit Shorts und zitternden Knien, ich brauch‘ schon meine 20 Grad und da sind sie auch schon wieder, die Shorts und die FlipFlops. ich bin in der Tat ein Weichei, ich friere, ich will back in the sun.
Die Folge, kein Fotowetter, zumal die Finger so vor Kälte zittern, dass alles verwackelt, und grauer Himmel verhindert Fotoglanz. Das bedeutet wiederum, heute wird alles etwas übersichtlicher. In Christchurch darf frau/man echt nicht bewegungsbeeinträchtigt sein, da ist keine Fußgängerampel länger als 5 Sekunden grün. Und es ist weiterhin saukalt, aber damit ich nicht allzusehr auffalle habe ich ja nur sneaker socks and short sleeve shirt. Es wird in Richtung Fußgängerzone auch fugängerfreundlicher.


Down in town dann etwas Shopping und zurück, beeindruckend war der Busbahnhof, gediegen. Im Liquor Shop entdeckt, alkoholfreier Schnaps, der Widerspruch in sich, letztlich ja Saft, der Preis mit zum Teil 30/40 Euro beachtlich – für simplen Saft, die Produzenten würden mich für einen solchen Schmäh steinigen. Im Supermarkt die Macarons neben den Wurstwaren, warum nicht, alles fein durch Plastikverpackung getrennt.


In der Victoria Street, wo mein Hotel ist bin ich beeindruckt vom Mittelteil der Straße, ein Motel neben dem anderen, einige recht apart vom ersten Anschein her, andere uninteressant.


TranzAlpine

… es ist schon traurig, das dies vorläufig die letzte Zugfahrt in Neuseeland ist, es ist auch traurig, dass damit schon so vieles vollbracht sein soll. Aber es ist auch der Anlass nach vorn zu schauen, warum nicht doch noch einmal irgendwann die Nordinsel  und irgendwann all die Orte, die jetzt nicht dabei waren: auf der Nordinsel Whitianga, Tauranga und vor allem Napier, gut, vielleicht auch Hamilton mit den Hobbits. Ja, und auf der Südinsel würden dann vor allem Queenstown, Nelson und Bluff am südlichen Ende auf der Liste stehen, ja, und vielleicht die Gletscher und der Fox-Glacier. Jetzt erst einmal Platz nehmen als Lobby-Tiger in der Motel-Lobby.



Dann selbstgewähltes Martyrium oder doch die schwäbische Mentalität, die in meinem Gelst schlummert, mach‘ ich doch einen Fußmarsch Richtung railway station mit schwerem Sturmgepäck, auch Mentalität, Einzelkämpfer-Mentalität. Da klirrt es mit Riesenradau in der Bar und die Chefin rennt hin und ruft fragend „you are well“, süß, erst das Personal, dann der Schaden. auf geht’s wieder einmal, vorbei an den gefiederten Fluggästen am Flughafen, die geduldig auf ihren Abflug warten und ein Wiedersehen mit der Bank, die meinen blauen Beutel beherbergt hat. Noch ein paar Impressionen und jetzt, wo mein countdown läuft, da erfahre dank des Gedenksteins, dass Greymouth eine Goldgräberstadt ist. Hätte ich das gewusst, wäre ich doch hiergeblieben und hätte mein Goldgräberglück gesucht. dann setz‘ ich das, was heute bisher war, schon mal online und schaue, was der Tag sonst noch bringt. Der Lokführer pfeift und alle springen, d.h. alle Räder rollen.



Was bei den Zugfahrten und mir noch fehlte, das war der Käfig des Grauens. Diese Lücke ist jetzt geschlossen, schnell habe ich nach der Abfahrt meine Chance gesucht, ganz allein ich im Käfig, ich mittendrin mit all meiner Lässigkeit. So viel unberührte Natur, klar, die gibt’s auch im Bayrischen Wal und im Schwarzwald, aber nicht sooooooo viel. Genauso viel Asische sind an Bord, ein Zug voller Imperalisten. Da mach ich mich auf in den Gastronomiebereich, wo ich altbekanntes Servicepersonal treffe, man kennt sich, man grüßt sich. Als besonderes Menü stelle ich mir noch einmal etwas Weihnachtliches zusammen: Christmas Turkey, Ginger Beer mit Spekulatiusflavour und nicht zuletzt Flat White. Irgendwie komisch, dass es das schon gewesen sein soll, der längste Tunnel veranschaulicht das Ganze, Einfahrt.



Der Tunnel hatte ein kleines Licht, das stetig größer wurde, meine Nachdenklichkeit ist geblieben. Ablenkung erfährt dies durch den Geruchszirkus um mich herum, ein buntes Durcheinander von Gerüchen, als ob die asische Mitfahrgemeinschaft heimlich ihre mobilen Garküchen mitgebracht hätten. Es riecht in der Tat, als ob in allen Teilen des Wagons gekocht würde. Der Speisewagen kann‘nicht sein, der ist 3 Wagons weiter und die kochen nicht. Also lenke ich mich mit schauen und schreiben ab, wir überfahren den Pass. Vorher noch ein kleiner Zwischenstopp, dann wird die Luft dünn, hier wohnen nur noch Schafe, das kann man/frau so oder so sehen. Ich hätte besser nicht rausgeschaut, schon rattern wir über eine Brücke mit einem verwitterten Lattenzaun als Geländer, wie romantisch – oder ohne alles, noch romantischer. Der Zug hüpft jedenfalls quietschvergnügt über die Schwellen, um sich frei und unabhängig von jeglicher Gleisführung zu fühlen. Doch der train bleibt seiner Linie treu und so kommen bald die Hecken zurück, ein sicheres Signal, dass die Fahrt nun langsam dem Ende zugeht, die letzte Zugfahrt.